Donnerstag, 30. Mai 2013

Gefunden und verloren

Beim Aufräumen fand ich ein kleines Gläschen mit Pfefferminzpastillen.
Dann kam die Erinnerung wieder, als Kind habe ich aus dem Gläschen
immer mal eine Pastille gemopst. Nur ganz selten, damit es nicht auffällt.

Jetzt - Jahrzehnte später - habe ich ein halbvolles Glas entsorgt.

Mittwoch, 15. Mai 2013

alles doof

Heute Abend fühle ich mich, wie durch die Mangel gedreht, geschleudert, gewrungen, durchgekaut und ausgespuckt.
Kann mich bitte jemand eingraben, bis das vorbei ist?

Es scheint voranzugehen.

Ich bin gespannt.

Freitag, 3. Mai 2013

Entscheidung

Heute könnte es sich entscheiden, ob das Haus verkauft wird.
Das Bankgespräch steht an und ich hoffe, unser Kandidat hat genügend Verkaufsgeschick und Durchsetzungsvermögen.

Porzellan II

Das Service ist übrigens weg.
Verkauft, verschickt und gut angekommen.
Ich freu' mir!

Donnerstag, 2. Mai 2013

Leben lernen

Meine Lehrmeisterin war Tante Mila.
Wie oft habe ich dies Buch gelesen?
20 mal oder gar 30 mal?
Meine erste Wohnung habe ich mir vom Sperrmüll zusammengesucht,
die ersten Bilder waren selbstgemalt oder Collagen aus Postern und
Zeitschriften. Gekocht wurde Suppe aus Mehl und Pfeffer, wenn das Geld
nicht reichte und auch an Ausreden mangelte es mir nicht.
Heute ist dieses wahrhaft unkonventionelle Buch wohl weitgehend unbekannt.
Die Zeit hat es schlichtweg überholt, heute erscheint Tante Mila vielleicht sonderlich und seltsam altmodisch,
aber sie war in ihrer Zeit feministisch, selbstbestimmt, humorvoll und sich nicht zu
schade, ungewöhnliche Lösungen zu erdenken.
Ich kann mir nicht helfen, aber oft habe ich den Eindruck, dass ihre Erben
auf verlorenem Posten dastehen oder sich dem Establishment angeschlossen
haben.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Geerbt

Es war im letzten Jahrhundert.
Leider erinnere ich mich jetzt wieder daran.
Wir saßen und tranken billigen Wein.
Das Glas in der Hand bemerkte ich unbedacht, dass ich - wenn der Tag eines Tages käme - diese Gläser gerne hätte.

Jetzt habe ich sie.

Jetzt weiß ich, dass der Besitzer mir wichtiger war und ist, als der Besitz.

Nun stehen hier sechs Gläser in funkelnden Farben vor schwarzem Grund.