Montag, 24. Juni 2013

Seltsame Träume

Da habe ich etwas seltsames geträumt.
Es ging um das Haus meines Vaters, was ja zwischenzeitlich verkauft wurde.
Ich träumte, dass die neuen Besitzer es praktisch identisch eingerichtet haben.
Nur der zweite Blick offenbarte kleine Unterschiede.
Kennt Ihr das? Man träumt, man lese etwas, und kann Worte und Sinn erfassen, obwohl die Buchstaben nicht erkennbar sind.
So ähnlich war es.
Dann träumte ich noch, dass ich in dem Haus noch einen Wäschetrockner hatte der vor sich hin trocknete. Die neue Besitzerin wollte das nicht und meinte, wir können ja nicht auf deren Kosten Wäsche trocknen. Ich bot Ihr fünf Euro als pauschale Wiedergutmachung an.

Keine Ahnung, wie das ausging...

Montag, 17. Juni 2013

Ganz seltsames Gefühl

Nun ist das Haus verkauft und manchmal ist es ein seltsames Gefühl, nicht nur zu wissen, dass andere Menschen dort wohnen, sondern auch, dass ich vor kurzem noch in Räumen, war, die ich wahrscheinlich nie wieder betreten werde.
Zum Beispiel ist der Keller so ein Raum, den wohl kaum ein anderer als die Familie betreten hat. Bei aller Nüchternheit und allem Kellergeruch, so war es doch ein sehr intimer Raum, etwas, das sonst niemand kannte und auch niemand betrat.
Nun ist dieser Keller auch für mich verschlossen. Ich habe ihn vor Augen, aber sehen werde ich ihn nicht mehr.
Ganz komisch.

Meistens mache ich mir keine Gedanken darüber, aberdann und wann kommt so ein Gefühl hoch, dass mir die Konsequenz vor Augen führt.

Letztens träumte ich, dass die neuen Besitzer das Haus ganz ähnlich eingerichtet hatten, wie meine Eltern es hatten. Erst auf den zweiten Blick offenbarten sich die Unterschiede.

Freitag, 14. Juni 2013

Du lebst nur einmal

Die Jugendsprache hält uns für einige Zeit das Wort "Yolo" bereit.
Yolo ist eine Abkürzung für "you only live once"

Bond-Fans bestreiten es, aber diese Binsenweisheit bedeutet so viel wie "du lebst nur einmal".
Es soll bei den Gelegenheiten benutzt werden, bei denen man früher "krieg' deinen A*sch hoch" sagte - etwas vornehmer ausgedrückt: "Nutze die (deine) Chance".
Vielleicht auch, wenn eine trübe Tasse keine Lust auf Party hat.
Oder auch sein Leben eher risikoarm hält.
"Yolo - mach mit, erlebe was - Du verpasst ja Dein Leben!"

Soweit so gut.
Aber wie oft habe ich schon "du lebst nur einmal" von Leuten gehört, die irgendwann zuviel gefeiert haben. Die heute nur noch ein menschliches Wrack sind, zerfressen von Nikotin und Alkohol.
Wobei ich da auch kein strahlendes Vorbild bin!
Andere die bei waghalsigen Aktionen ihr eigenes Leben und das von denen, die sie retten mussten auf's Spiel setzten. Manche starben einfach.

Doch "Yolo" hat noch eine andere Seite.
In einer Welt von Smartphones, What's app, Twitter und Facebook, eine Welt in der für die "user" selbige zusammenbricht, wenn sie mal 20 Minuten nicht online sein können, kann "Yolo" auch "you only live online" heißen. Deren leben scheint sich nur zwischen Bits und Bytes abzuspielen.
Was früher mal war, gilt heute nichts mehr.
Damit stirbt auch ein wenig Begegnungskultur.

Man lebt nur einmal.
Man stirbt nur einmal.

Was das Leben anbetrifft, so kann man sein hier und jetzt, zum Teil sogar sein morgen gestaltet.
Vielleicht und mit etwas Bedacht kann viel in seinem einen Leben erleben.
Was den Tod anbetrifft - kann ich noch nichts sagen - sicher ist nur "Yodo" - unwideruflich.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Rosenkrieg

Manchmal ist es besser, eine Rose rauszureißen, als sich über die Dornen zu ärgern!

Dienstag, 11. Juni 2013

Gedanken

Das Haus war nun verkauft und übergeben.
Die Schlüssel war ich los - bis auf den einen, den mein Bruder gerne behalten wollte, weil er den schon seit 30 Jahren am Schlüsselbund trug (und der sowieso mehr hakte, als schloss).

Nun war ich auf dem Weg nach Hause und fuhr bei meiner Mutter vorbei (sie war verreist), um nach der Post zu sehen. Da dachte ich: "jetzt ist alles durch, nun kann ich den Schlüssel von meinem Vater wieder an meinen Schlüssel für das Haus meiner Mutter dranhängen."
Dabei hatte ich gar keinen Schlüssel mehr zum dranmachen...

Samstag, 1. Juni 2013

Haus zu verkaufen gehabt.

"Ein Haus ist kein Zuhaus, wenn ich ohne Dich bin" sang einst Katharina Valente.
Es ist in der Tat eines der trostlosesten Lieder, an die ich mich erinnere.
"A house is not a home" hat Candy Dulfer Ende der Achtziger wesentlich funkier gesungen.

Das mag alles sein. Aber wenn man in einem Haus zuhause war, dort gute und auch schlechte Zeiten zugebracht hat, aufgewachsen ist und immer gerne "nach Hause" gekommen ist, dann fällt einem der Abschied schwer.

Nun war es also soweit.
Nachdem meine Geschwister und ich viel Zeit damit zugebracht haben, das Haus leerzuräumen, Sachen zu sichten, aufzuteilen, entsorgen, verschenken, verkaufen. Das Haus zu reinigen, teilweise zu renovieren und dergleichen, war nun gestern die Übergabe.
Es ging leichter, als ich dachte.
Zählerstände aufnehmen, letzte Rechnungen übergeben, Schlüssel aushändigen, gute Wünsche für beide Seiten und dann bin ich gefahren, ohne mich umzudrehen.

Wirklich schlimm war es zwei Tage zuvor, da hätte ich heulen können, zudem schob sich die Übergabe immer noch einen Tag hinaus, weil das Geld nicht gebucht wurde. Das ist wie vor einer Operation, die immer wieder verschoben wird und man hätte sie gerne hinter sich, auch wenn man Angst davor hat.
Es blieb ein irgendwie befremdliches, taubes Gefühl.

Trotzdem war die Entscheidung richtig. Mit dem Haus haben wir auch die Probleme verkauft, die damit verbunden waren.
Nicht nur dafür zu sorgen, dass der Garten gemäht ist, im Winter Schnee zu räumen, die Versicherungspflicht zu tragen. Nein, es musste und muss viel am Haus gemacht werden, Tapeten, Böden, Fenster, Terasse, Schonstein.
Ganz zu schweigen von dem Geruch, der aus dem jahrelangen Genuss von Tabak in den Wänden steckt und zu einem in die Kleidung und in die Haare kriecht.
Vertraut und verhasst, kann ich da nur zu sagen.
Nachdem wir einige Teppiche rausgerissen, alle Möbel entsorgt und auch einige Tapeten abgenommen hatten, wurde es mit dem Geruch besser, aber ganz weg ist er noch nicht.

Nun kann ich auch wieder Zeit auf anderes verwenden, auf meinen Garten, meine Hobbies, meine Familie, mein Haus. Auch da ist vieles auf der Strecke geblieben.

Nimm Abschied Herz und gesunde - im Sinne Hesses heißt es nun, vorauszuschauen.

Ein kleiner weiterer Wermutstropfen ist, dass meine Geschwister und ich nun auch unseren gemeinsamen Dreh- und Angelpunkt verloren haben. Sind wir doch oft im Haus zusammengekommen, um gemeinsam die Vergangenheit aufzuarbeiten, haben dort viele Stunden verbracht und uns vielleicht auch neu gefunden.
Was sich davon in der Zukunft halten wird, ist noch nicht klar.
So, wie vieles neu sein wird und anders und ich bin mir nicht sicher, wie sehr ich damit schon abgeschlossen habe.